Raymond Federman

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Raymond Federman, geboren am 15. 5. 1928 in Paris, sagte von sich, dass sein wirkliches Leben erst am 16. 7. 1942 begonnen habe. An jenem Tag wurden mehr als 12000 Menschen, die von der Vichy-Regierung für staatenlos erklärt worden waren und einen gelben Stern tragen mussten, in Frankreich verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. Auch Federmans Vater, seine Mutter und seine beiden Schwestern wurden nach Auschwitz deportiert, wo sie umkamen. Er selbst überlebte, weil seine Mutter ihn in einem Wandschrank versteckte. Es gelang dem Jungen, sich in die nicht besetzte Zone durchzuschlagen. Er fand Unterschlupf auf einem Bauernhof und verdingte sich für drei Jahre als Hilfsarbeiter. Im Mai 1945 kehrte Federman auf einem amerikanischen Panzer nach Paris zurück. 1947 folgte er, der englischen Sprache unfähig, der Einladung eines Onkels in die USA nach Detroit. Dort arbeitete er nachts in einer Fabrik und besuchte tagsüber eine High School, die er 1949 abschloss. Auf der Schule hatte Federman die Jazzmusik kennen- und liebengelernt und studierte anschließend Musik an der Wayne-University. Später zog er nach New York, wo er sich als Gelegenheitsarbeiter durchschlug und abends Kurse am City College belegte. Da er sich um eine Einbürgerung in die USA bemühte, konnte er zum Militärdienst eingezogen werden. ...